Aksum
Aksum gilt als Äthiopiens heiligste Stadt. Es ist eine der UNESCO-Welterbestätten Äthiopiens. Die Kirchengeschichte berichtet, dass König Ezana (ca. 303 bis 350) aus dem Königreich Aksum als erster das Christentum annahm, was Äthiopien zu einem der ersten Länder der Welt machte, das offiziell das Christentum annahm. Die Einführung des Christentums im 4. Jahrhundert n. Chr. führte zum Bau von Kirchen wie der Heiligen Maria von Zion. Neben der Kirche der Heiligen Maria von Zion (Tsion Maryam) befindet sich eine bescheidene Kapelle, von der man annimmt, dass sie die Ruhestätte der biblischen Bundeslade ist. Der Kirchenkomplex beherbergt die alte und neue Kirche der Heiligen Maria von Zion, ein Museum und die Kapelle, in der vermutlich die Bundeslade ruht. Das Museum in St. Mary’s enthält eine beeindruckende Sammlung königlicher Insignien, Gold- und Silberkelche, Kreuze, Schmuck und Trommeln. Aksum soll auch die Heimat der legendären Königin von Saba gewesen sein, die nach Israel reiste, um den biblischen König Salomo zu besuchen, nachdem sie von seiner göttlichen Gabe der Weisheit erfahren hatte. Es ist leicht zu verstehen, warum Aksum in der äthiopisch-orthodoxen christlichen Tradition eine so wichtige Rolle spielt. Diese alte, nördlichste Stadt stammt aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. und war einst der Herzschlag einer großen und alten Zivilisation, bekannt als das Aksumitische Reich, das vom 4. bis 7. Jahrhundert florierte. Das Königreich Aksum war der mächtigste Staat zwischen Persien und dem Oströmischen Reich und kontrollierte den Handel am Roten Meer über den Hafen von Adulis. Drei Kontinente trafen hier zusammen: Afrika, Arabien und die griechisch-römische Welt, was es zu einem Ort von strategischer politischer Bedeutung machte. Das Reich brach zusammen, als muslimische Kaufleute während des Aufstiegs des Islam die Handelsrouten über das Rote Meer sperrten. Die Ruinen der antiken Stadt Aksum stammen aus der Zeit zwischen dem 1. und 13. Jahrhundert n. Chr. Die Krönung äthiopischer Kaiser fand noch lange nach dem politischen Niedergang im 10. Jahrhundert in Aksum statt. Die Ruinen der einst prächtigen aksumitischen Zivilisation liegen verstreut auf dem Tigray-Plateau, wobei die beeindruckendsten Denkmäler am Rande der heutigen Stadt Aksum konzentriert sind. Riesige monolithische Obelisken, Burgruinen und Königsgräber regen weiterhin die Fantasie der Besucher dieser antiken Stätte an.